Video, DVD Pal, 6 min
Im Frühsommer 1973 verfolgt Annette Messager fremde Männer auf den Straßen von Paris und fotografiert sie heimlich. Die Fotografien zeigen die Männer vom Kopf abwärts,
ohne Gesicht: Ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken die Hosenschlitze der Männer. Im Fotolabor arbeitet die Künstlerin ihre Version von Voyeurismus weiter aus, indem sie sich
den betrachteten Objekten soweit nähert, bis nur noch abstrahierte Faltenwürfe übrig bleiben. Annette Messager selbst interpretiert ihre Arbeit Les Approches als Umkehrung des
üblichen Subjekt-Objekt-Verhältnisses zwischen Mann und Frau.
Cornelia Sollfrank greift diese Arbeit 34 Jahre später auf. Als Touristin getarnt streift sie mit ihrer Videokamera durch Paris und filmt heimlich Männer, wobei sie sich besonders
für deren Hosenschlitze interessiert. Digitale Schnitt- und Bildbearbeitungstechnik erlauben ihr neue Formen der Annäherung und Abstraktion.