Publikationen/Multiples, Deutsch
teilweise Englisch,
Farbe teilweise Schwarz /Weiß
1992 – 2004
Neid Video Show, Ausstellungsansicht 1998, Berlin Biennale 1
NEID
Das Kunstprojekt NEID entsteht in einer sich ständig veränderndem
Konstellation von internationalen AutorInnen, PerformerInnen,
MusikerInnen, KünstlerInnen, FotografInnen u.a.. 1992 wurde NEID von
Heiko Wichmann, Claudia Reinhardt und Ina Wudtke gegründet. Seit 1995
führt Ina Wudtke das Projekt alleine weiter. Seinen Ursprung hat NEID in
der Auseinandersetzung Lacans mit der Lehre von Sigmund Freud
(‚Penisneid‘). NEID betrachtet kulturelle Analyse und Forschung als
künstlerische Arbeit.
NEID ist ein transmediales Projekt. Zeitschriftenproduktion ist
nicht die haupt-sächliche Aktivität des geschaffenen künstlerischen
Zusammenhanges, vielmehr sollen über die einzelnen Kunstdisziplinen
hinweg Austausch und Diskurs ermöglicht werden. Die Öffentlichkeit wird
gesucht und auf vielfältige Art einbezogen. Notwendigerweise gehören
dazu auch Performances, Events, Lesungen, Shows und Partys. Neben
Kellern, Clubs, Kinos und Plattenläden bespielt NEID auch Museen,
Ausstellungen und übersetzt und vermittelt so vom Underground zum
etablierten Kunst- und Kulturgeschehen. NEID setzt die
Authentizitätsbegriffe ganz unterschiedlicher Bereiche neben einander.
Dies stellt jeden einzelnen Authentizitätsanspruch in Frage und führt
festgefahrene Werte in die Grenzbereiche der Kunst, in der sich
Authentizität auflösen, verschieben und umgruppieren kann.
Seit 1992 sind zehn NEID-Ausgaben erschienen. NEID # 1 hatte einen
medientheoretischen und Internet- bezogenen Schwerpunkt. NEID # 2
beinhaltete neue feministische Standpunkte, aus den USA. NEID # 3
beschäftigte sich vor allem mit musikalischen Themen und präsentierte 10
farbige, ganzseitige Fotoarbeiten von Künstlerinnen. In NEID # 4 finden
sich Science Fiction Beiträge über Frauen aus dem ‚outta space‘. NEID #
5 verschrieb sich der Poesie. NEID # 6 erschien mit einem breiten
Spektrum an Beiträgen von NEID Members (club culture, gender,
inszenierte Fotografie). NEID # 7 liegt eine CD mit ‚Live-Mitschnitten‘
von NEID Poetry/Musik Events bei, eine Debatte zu dem Thema
Prostitution/ Gender im weitesten Sinne zieht sich durch das Heft. NEID #
8 erschien 1999/2000 an Stelle des herkömmlichen Formates in Form einer
CD Rom, die die letzten 7 Jahre an Aktivitäten des Projektes,
einschließlich der Veranstaltungen wie NEID VIDEO SHOW, NEID SHOW, NEID
LIVE etc. präsentiert.
2001/02 organisierte NEID sein drittes Ausstellungsprojekt mit dem
Titel: <representin‘>. Das Ausstellungsprojekt
<representin‘> versammelt internationale Künstler und
Künstlerinnen, die Kunst im Sinne eines kulturellen Freiraums für
unabhängige interdisziplinäre Forschung nutzen. Ihre Arbeiten sind im
Bereich visueller Studien angesiedelt, umfassen Fotografie, sowie
Arbeiten mit vorgefundenem Bild- und Filmmaterial, das für eine
kritische Betrachtung freigelegt und kommentiert wird. Die Arbeiten
behandeln Fragen sozialer Positionierung und spüren den Konstruktionen
von Repräsentation und Identität an den Grenzen zwischen öffentlichen
und privaten Körpern nach. Die Ausstellung fand vom 8. Mai – 9. Juni
2002 in der Galerie im Parkhaus in Berlin statt. Im Zusammenhang mit der
Ausstellung erschien 2002 ein NEID # 9 im b_books Verlag.
2004 ist die Jubiläumsausgabe NEID # 10 erschienen, eine
Sondernummer in limitierter Auflage mit Siebdruckcover. NEID # 10 widmet
sich der Diskussion um die Schnittstelle von visueller Kunst und Musik.
Die 3. berlin biennale war Gastgeber der Release Veranstaltung mit
Performances von Manuel Zonouzi, Pickadelic, Heiko Wichmann, Mark
Washeim und Ina Wudtke und präsentierte NEID in der Ausstellung im
Printed Matter’ Magazinbereich.
Heiko Wichmann hat seit 1995 ein umfangreiches Internetarchiv für
NEID installiert, Publikationen und Aktionen sind hier einzusehen: www.thing.de/neid
NEID #1 + #9 covers