TAMM TAMM

Künstler informieren Politiker

Haman, Judith

Sehr geehrter Herr Fuchs,

am 12. Februar 2004 wurde von der Hamburger Bürgerschaft der Beschluß ohne Gegenstimmen gefaßt für die Errichtung des Internationalen Schiffahrts- und Meeresmuseum Peter Tamm, Hamburg.
Ich bitte Sie, mir die Gründe Ihrer Zustimmung zu nennen.
Mit freundlichen Grüßen,
Judith Haman


Herrn
Abgeordneten
Michael Fuchs
Domizil zum Husaren
Jüthornstraße 92
22043 Hamburg


Betr.: Künstler informieren Politiker
Eine Anregung zur öffentlichen Diskussion über das Tamm-Museum

Sehr geehrter Herr Fuchs,

viele Hamburger Künstler haben sich zur Aufgabe gemacht, Hamburger Politiker einzeln anzusprechen, d.h. ein Künstler wendet sich direkt an einen der 121 Abgeordneten der Bürgerschaft, um mit ihm über das Tamm-Museum zu diskutieren. Wir sind der Meinung, daß die Abgeordneten in Unkenntnis der Sachlage dem Museumsprojekt zugestimmt haben. Grundlage des Austausches ist das Buch von Friedrich Möwe "Tamm-Tamm".

Durch ein Auswahlverfahren sind Sie nun "mein Abgeordneter" geworden, und ich möchte mich Ihnen kurz vorstellen: Ich heiße Judith Haman, bin Bildende Künstlerin, in Bayreuth geboren und lebe und arbeite seit 1976 in Hamburg. Zu meinem Themenbereich gehört auch, sich künstlerisch mit gesellschaftspolitischen Fragen auseinanderzusetzen und einen Beitrag zu leisten für die Menschen in unserer Stadt und zur Lösung der anstehenden Probleme.

Herr Peter Tamm ist nicht nur Sammler, er ist auch von der Geschichte fasziniert und sie hat für ihn eine besondere Bedeutung. Tamm: "Die Frage ist nicht, wofür oder wogegen ich bin, sondern was ich weiß." (Zitat P.Tamm) Meine Frage:" Was weiß ich, wenn ich verschiedene Formen der Kriegsflotten, Uniformen, Flaggen und Orden kenne?" Mir ist recht unbehaglich bei dem Gedanken, diese vielen Dinge an einem so schönen Ort archiviert zu wissen. Beiliegend übersende ich Ihnen das Buch "Tamm-Tamm" und ein Katalogheft von mir. Ich würde mich sehr freuen, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.
Mit freundlichen Grüßen

Judith Haman






Sehr geehrte Frau Haman,

Ihre Frage wurde bereits in einem an Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen gerichteten Schreiben des Sprechers für Kulturpolitik der CDU-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, Dietrich Rusche, beantwortet. Herr Rusche hat dort auf 4 DIN A4 Seiten die Gründe dieser Entscheidung erläutert.
Sollten Sie dieses Schreiben nicht erhalten haben, veranlasse ich gerne, es Ihnen noch einmal zuzusenden.

Mit freundlichen Grüßen,

Wolf-Erich Latzel
wissenschaftlicher Mitarbeiter v. Michael Fuchs MdHB

Erweiterung:
Vorläufige Zuordnung zum KiP-Projekt Judith Haman:
Folgende Korrespondenz wurde parallel mit dem "Wissenschaftlichen Institut für
Schiffahrts- und Marinegeschichte" Peter Tamm Elbchaussee 277 (namentlich Frau Russalka Nikolov) geführt

An das
Wissenschaftliche Institut für
Schiffahrts- und Marinegeschichte
Peter Tamm
Elbchaussee 277
22605 Hamburg


Betr.: Tamm-Tamm - Eine Anregung zur öffentlichen Diskussion über das Tamm-Museum

Sehr geehrte Frau Russalka Nikolov,
Sehr geehrter Herr Tamm,

ich bin eine der Künstlerinnen, die den Versuch unternimmt, einen der 121 Abgeordneten zu befragen, warum er einem Museum Ihrer Sammlung in der Speicherstadt zugestimmt hat.
Am letzten Dienstag habe ich mir Ihre Sammlung angeschaut.
Ich bedanke mich auf diesem Wege noch einmal recht herzlich für die Führung.

Um ehrlich zu sein; ich finde sie zu privat.

Alle Achtung, daß Sie es haben herstellen können, das Geld, das doch eigentlich für die Bewegungen in der Zeit so notwendig gebraucht wird, das für junge Menschen in so geringem Maße bereitsteht, für Ihr privates Vergnügen haben abzweigen können in dieser Stadt.

Ich habe in Altona, Große Bergstraße 158, neben dem Kiosk, seit Juli 2005 eine Blinzelbar, in der ich gern einige Fotos zeigen möchte, die ich in Ihrem Institut gemacht habe; meine Sehweise der Exponate. Bitte unterrichten Sie mich, ob Sie diesbezüglich Bedenken haben. Sie können sich gern selbst davon ein Bild machen.

In Erwartung einer Nachricht verbleibe ich mit freundlichen Grüßen,

Judith Haman

Hamburg, 2. September 2005

Sehr geehrte Frau Haman,

mit Schreiben vom 2. September 2005 teilen Sie uns mit, dass Sie während einer Führung im Wissenschaftlichen Institut für Schiffahrts- und Marinegeschichte Fotos angefertigt haben. Alle unsere Führer sind angewiesen, die Besucher darauf hinzuweisen, dass im Wissenschaftlichen Institut für Schiffahrts- und Marinegeschichte ein vollständiges Fotografier- und Filmverbot gilt. Ich bin sicher, daß auch anlässlich der Führung, an der Sie teilgenommen haben, der entsprechende Führer darauf hingewiesen hat.

Das Film- und Fotografierverbot gilt nicht nur aus restauratorischen Gründen, es dient auch dazu, daß wir uns vorbehalten, Fotos ausschließlich selbst zu vertreiben. Wir handeln hier in völliger Übereinstimmung mit allen großen Museen.

Ich muß Sie auffordern, uns die Negative der von Ihnen gemachten Fotos zu übergeben. Aus alledem folgt ferner, dass wir keinesfalls damit einverstanden sind, wenn Sie entsprechende Fotos vertreiben oder veröffentlichen. Die Rechtslage brauche ich Ihnen dazu nicht zu erläutern.


Mit freundlichen Grüßen,
Russalka Nikolov

----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: judith haman
Gesendet: Dienstag, 6. September 2005 14:31
An: Russalka Nikolov
Betreff: Re: Ihre Fotos

Sehr geehrte Frau Nikolov,

es wurde den Teilnehmern der Führung am 30.8.05 nicht grundsätzlich verboten, zu fotografieren; es wurde lediglich darauf hingewiesen, diese Bilder nicht zu veröffentlichen oder zu vertreiben. Ich habe zehn Fotos ausgewählt, die ich gern im Zusammenhang einer Diskussion in meinem Atelier- und Ausstellungsraum zeigen möchte, um meiner Sehweise Anschauung zu verleihen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie Zeit finden zu einem Gespräch. Leider bin ich diese Woche sehr eingebunden und kann nicht frei über meine Zeit verfügen. Bitte teilen Sie mir mit, ob es Ihnen auch angenehm wäre, wenn wir uns Anfang nächster Woche treffen könnten.

Mit freundlichen Grüßen,
Judith Haman



Sehr geehrte Frau Haman,

der höfliche Hinweis der Führer sagt nichts anderes aus als das, was ich Ihnen schon geschrieben habe. Nun haben Sie die Mitteilung von mir bekommen. Ich freue mich aber, dass Sie das Gespräch mit mir suchen und bin gern bereit mich mit Ihnen zu treffen. Lassen Sie uns telefonisch einen Termin vereinbaren. Dabei würde ich auch die Fotos sehen.
Ich bin noch eine Stunde im Büro, sonst versuche ich morgen Sie zu erreichen.

Mit freundlichen Grüßen,
Russalka Nikolov

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