(...) "Ich mache mir über die Senatsdrucksache 17/3986 (Satzung der Peter Tamm Sen. Stiftung) Sorgen, in der der Stifter Peter Tamm die alleinigen inhaltlichen Bestimmungsrechte zugesichert werden. Zudem wird Herrn Tamm die Verfügung über Zusammensetzung und Beschlussfassung des Vorstands gewährt". (...)
Kleines Ergebnisprotokoll des Dialogs zwischen dem Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft Lars Dietrich (http://www.buerger-lars-dietrich.de) und dem Hamburger Bürger Dr. Andreas Schelske (Soziologe, http://www.4communication.de)
Der Veröffentlichung des Ergebnisprotokolls im Internet haben sowohl Herr Dietrich als auch Herr Schelske zugestimmt. Der Dialog fand am 2. November 2005 im Büro von Herr Dietrich statt und ergab zwei wichtige Diskussionspunkte.
Punkt 1:
Private-Public-Partnership
Wenn Privatwirtschaft und Staat kooperieren, um einen Uni-Lehrstuhl, eine Elterninitiative, eine Museumstiftung zu finanzieren, nennt sich dies Private-Public-Partnerships (PPP).
Angesichts knapper Kassen in Hamburg betonte Herr Dietrich hinsichtlich des Tammmuseums, dass das Finanzierungsmodell des Private-Public-Partnership eine notwendige Finanzierungsalternative darstellt, um die kulturellen Interessen der Stadt Hamburgs und die Interessen von privaten Sponsoren gleichermaßen umzusetzen
Die Kritik von Herrn Schelske bezog sich darauf, dass das Schiffart-Museum am Kaispeicher A in der Finanzierung zwar eine Kooperation zwischen den Partnern ist, aber die inhaltliche Führung des Museums sich allen demokratisch gewählten Gremien der Stadt Hamburg entzieht. Private-Public-Partnership sollte nach Meinung von Herrn Schelske auch eine Kooperation in Fragen der inhaltlichen Entscheidungsbefugnisse beinhalten, wie es beispielsweise in den USA üblich ist.
Punkt 2: Inhaltliche Ausgestaltung Herrn Schelske gab zu bedenken, dass Herr Tamm laut Stiftungssatzung alle Macht der Museumsführung für sich allein beansprucht. Herr Dietrich entgegnete dem Bedenken, dass sowohl Herr Rusche, Herr von Beust und viele weitere Kulturbeauftragte selbstverständlich die Museumspolitik im Blick haben und die Bürger der Politik vertrauen können, dass das Museum eine weltweit geachtete Stellung einnimmt. Herr Schelske moniert, dass das eingeforderte Vertrauen jedem Hamburger Bürgern schwer fallen muss, wenn doch offensichtlich ist, wie wenig politische Einflussmöglichkeit angesichts der Stiftungssatzung besteht.
Herr Schelske übergab Herrn Dietrich den Reader der Tamm-Initiative: Tamm Tamm
"Ein Foto dokumentiert, den bürgernahen Dialog in der Hamburger Kulturpolitik mit Abgeordneten Herrn Dietrich."
Sehr geehrter Herr Dietrich,
am 02. September schrieben Sie mir in der Sache des Tamm-Museums, Sie würden auf meine Fragen später gern antworten. Die Wahl ist nun vorbei und ich möchte noch mal Ihr öffentliches Versprechen in Anspruch nehmen, dass Sie für die Bürger Hamburgs ein offenes Ohr haben.
Ich möchte zu meinen Fragen noch folgende Information hinzusetzen, aus der hervorgeht, dass das Museum kaum einen Stand erreichen kann, der aus dem wissenschaftlichen Konsens der Scientific Community entspringen kann. Ich mache mir über die Senatsdrucksache 17/3986 (Satzung der Peter Tamm Sen. Stiftung) sorgen, in der der Stifter Peter Tamm die alleinigen inhaltlichen Bestimmungsrechte zugesichert werden. Zudem wird Herrn Tamm die Verfügung über Zusammensetzung und Beschlussfassung des Vorstands gewährt.
Ich zitiere auszugsweise von Seite 5:
§6 Zusammensetzung des Vorstandes
1. Der Vorstand besteht aus zwei Personen. Prof. Peter Tamm gehört dem Vorstand auf Lebenszeit an, bzw. bis zu dem Zeitpunkt, in dem er seinen Rücktritt erklärt. Neben Herrn Prof. Tamm wird Frau Russalka Nikolov zum Vorstandsmitglied berufen. [die jetzige Geschäftsführerin der Sammlung Tamm, Anm. WW]
2. Der Stifter, Prof. Peter Tamm, kann – unabhängig von seiner Mitgliedschaft im Vorstand – auch die nachfolgenden Vorstandsmitglieder für eine von ihm festzusetzende Dauer berufen.
§8 Beschlussfassung des Vorstandes 1. Solange der Stifter dem Vorstand angehört, entscheidet seine Stimme.
§9 Zusammensetzung des Kuratoriums 1. Solange Prof. Peter Tamm dem Vorstand angehört, ist die Berufung eines Kuratoriums fakultativ
Ich vermute, Sie können anhand dieser Ausführungen meine Befürchtungen nachvollziehen. Wie stehen Sie dazu, als mein Vertreter in der Bürgerschaft. Die Aktion "Künstler informieren Politiker" sieht auch ein Treffen mit dem jeweiligen Politiker vor. Wenn Sie einwilligen, bin ich auch gern bereit, in einem persönlichen Gespräch die Problempunkte des Museums zu erörtern. Was halten Sie davon?
Ich grüße Sie herzlich und hoffe auf Ihre Antwort.
Dr. Andreas Schelske
-----Ursprüngliche Nachricht----- Von: Schelske Andreas Gesendet: Freitag, 2. September 2005 15:45 An: Lars Dietrich MdHB Betreff: AW: WG: Zwei wichtige Fragen
Sehr geehrter Herr Dietrich, ich nehme die Worte "Später gern und auch gezielt."dann ernst und möchte natürlich gern noch nach einem Termin fragen, wann ich auf eine Antwort hoffen darf. Aber ich kann verstehen, dass Sie viel zu tun haben, geht mir nicht anders, es ist immer viel los und man kann nicht alles beachten. Deshalb habe ich ja auch meine Fragen gestellt.
Wie auch immer, ich bin schon mal dankbar, dass Sie meine Mail überhaupt gelesen haben und zumindest vermutlich schon mal in Richtung Tamm-Museum schauen, damit dort auch was passiert, wo sich Hamburger drüber freuen können.
Beste Grüße
Andreas Schelske
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Am Do, 2005-09-01 um 14.41 schrieb Schelske Andreas: Sehr geehrter Herr Dietrich, Mein zweiter Versuch! Viele Grüße Andreas Schelske
-----Ursprüngliche Nachricht----- Von: Schelske Andreas Gesendet: Mittwoch, 24. August 2005 13:45 An: info@dietrich-mdhb.de Cc: info@buerger-lars-dietrich.de Betreff: Zwei wichtige Fragen Wichtigkeit: Hoch
Sehr geehrter Herr Dietrich, im Rahmen der Aktion Künstler informieren Politiker hat das Los entschieden, mich Ihnen als Pate zur Seite zu stellen. Nun bin ich kein Künstler und sicher brauchen Sie auch keinen Paten für Ihre Politik, aber als Bürger Hamburgs möchte ich gern zwei Fragen an Sie in der Sache des Tamm-Museums richten. Ich fühle mich zu den Fragen ermuntert und gut aufgehoben, weil Sie mir im guten Sinne Bürgernähe beweisen und auf Ihrer Website http://www.buerger-lars-dietrich.de dazu aufrufen, Ihnen von Sorgen und Problemen zu berichten. Daher möchte ich als Soziologe Ihnen die Gretchenfrage stellen: Wie halten Sie es mit der Jugendpolitik in Hamburg?
Ich möchte Ihnen kurz darlegen, was ich verstanden habe, was ich nicht verstanden habe und was meine Sorge ist. Soweit ich sehe, hat die Hamburger Bürgerschaft auch mit Ihrer Unterstützung beschlossen, in der HafenCity ein Internationales Schifffahrts- und Meeresmuseum aufzubauen. Dagegen ist eigentlich gar nichts einzuwenden, etwas besorgt bin ich, über die Kosten und die mögliche, nicht fachgerechte Museumspädagogik.So weit ich informiert bin, soll der Kaispeicher B zur Erlebniswelt von internationalem Rang ausgebaut werden. Dafür hat der Senat der Hansestadt 30 Millionen Euro Steuergelder zur Verfügung gestellt. Überrascht bin ich darüber, dass die laufenden Kosten von 3 Millionen Euro nicht gedeckt sind. Laut dem Hamburger Abendblatt sagte die Kultursenatorin dazu: "Man muß Herrn Tamm glauben, daß er sein Versprechen hält und die nötigen Stiftungsmittel aufbringt. "So ein Vertrauensvorschuss klingt für einen Geschäftsmann selbstverständlich ungewöhnlich, weil offensichtlich die Stadt Hamburg einspringen muss, wenn die Finanzierung nicht klappt. Wenn ich wirklich alle Informationen habe, möchte ich Ihnen folgende Frage stellen: Warum haben Sie der Finanzierung des Tamm-Museums zugestimmt, wenn doch jeder Geschäftsmann sofort erkennen kann, dass 30 Millionen Euro für ein Museum ausgegeben werden sollen, deren geschäftliches Risiko die Stadt trägt?
Soweit ich auf Ihrer Website gelesen habe, engagieren Sie sich für Jugendpolitik und haben auch Soziologie studiert. Insofern würde ich gern auch fachlich mit Ihnen diskutieren, ob Sie auch der Meinung sind, wenn Herr Tamm in der Hanse Lounge verbreitet: "Das Schiff ist Mittelpunkt der Weltgeschichte, das erste Kommunikationsmittel, dem wir unsere Geschichte, Gegenwart und Zukunft verdanken". Also ich bin über so einen Satz überrascht und denke, dass das Schiff an sich von Herrn Tamm falsch verstanden und überbewertet wird. Aber sorgen mache ich mir um die Jugend, die sich womöglich an solchen Sätzen orientiert. Soweit ich orientiert bin, fehlt es im Tamm-Museum an Beratung von wissenschaftlichen Instituten für Schifffahrts- und Marinegeschichte. Ich möchte Sie daher zweitens fragen, sofern ich alle Informationen habe: Warum haben Sie der Finanzierung des Tamm-Museums zugestimmt, wenn doch jeder Soziologe erkennen kann, dass die Museumspädagogik eines solch schwierigen Themas, wie ein Schifffahrtsmuseum hinsichtlich der deutschen Geschichte, in keiner Weise geklärt ist?
Die Aktion Künstler informieren Politiker sieht vor, jedem Abgeordneten ein Geschenk zu überreichen. Ich möchte Ihnen eine Mailingliste mit der Adresse Im DialogMitLarsDietrich@.........de schenken. Nehmen Sie mein Geschenk an oder möchten Sie einen anderen Namen?
Ich grüße Sie als Hamburger Bürger und freue mich in Erwartung Ihrer Antwort als mein ich meine es natürlich etwas provokativ - Hamburger Abgeordneter.
Grüße Sie aus Hamburg Altona
Dr. Andreas Schelske
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