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Wittchow, Oliver |
21. September 2005
Sehr geehrter Herr Schulz,
als Hamburger Künstler habe ich im Rahmen der Aktion "Künstler informieren Politiker" eine "Patenschaft" für Sie übernommen. Ziel dieser Aktion ist es, in individuellen Gesprächen mit verantwortlichen Politikern mehr über das Zustandekommen des Beschlusses der Bürgerschaft zum "Internationalen Schifffahrts- und Meeresmuseum Peter Tamm" zu erfahren und gleichzeitig über die Fragwürdigkeit dieses Museums zu informieren.
Über ein persönliches Gespräch würde ich mich sehr freuen, zur Terminabsprache können Sie mich per E-mail oder auch Telefonisch erreichen.
Nachfolgend ein kurze Zusammenfassung einiger Punkte, über die ich mich gerne unterhalten würde:
Nach meinem Kenntnisstand wurde das Museum mit 30.000.000,- Euro und einer mietfreien Top-Immobilie gefördert, obwohl
- die Stadt eigendlich kein Geld hat und überall kürzen muss
- die wissenschaftliche und pädagogische Konzeption mangelhaft ist
- nicht nach besseren, seriöseren Alternativen gesucht wurde, etwa durch eine Ausschreibung oder wenigstens eine öffentliche Diskussion
- Peter Tamm gemäß Vertrag praktisch die alleinige Kontrolle über das
Museum hat
- Peter Tamm für seine Nähe zu rechtsextremen Kreisen bekannt ist
- im existierenden "wissenschaftlichen Institut" von Peter Tamm, dem Vorläufer des Museums, neben Unmengen Militaria auch Nazi-Devotionalien ausgestellt werden.
Letzteres widert mich persönlich besonders an, ich finde es nicht akzeptabel, wenn mit Hakenkreuzen verzierte Orden, Großadmiralsstäbe, etc von verurteilten Kriegsverbrechern ohne kritische Würdigung in hübschen
Vitrinen zu bewundern sind. Das ist verfassungswidrig und für sich genommen schon ein Grund, den Vertrag für unwirksam zu erklären.
Mit freundlichen Grüßen,
Oliver Wittchow
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