TAMM TAMM

Künstler informieren Politiker

Hantscher, Andrea

21.September 2005
Sehr geehrte Frau Thomas,

am Wahltag wurde nach der Stimme der Bürger und Bürgerinnen gefragt. Da fragt man sich doch, warum  nicht häufiger Interesse an der öffentlichen Meinung besteht, wie zum Beispiel  vor der Abstimmung über das geplante "Internationale Maritimuseum" von Peter Tamm im Kaispeicher B in der Hafencity. Immerhin geht es dabei um eine Summe von 30 Mill. Euro, die natürlich an anderen Projekten eingespart werden muss.

Ais diesem und weiteren Gründen beteilige ich, Andrea Hantscher, seit vielen Jahren in der Kunst des Lehrens und Lernens tätig, mich an der Aktion "Tamm-Tamm. Künstler informieren Politiker". Ziel ist jeden einzelnen Parlamentarier der Hamburger Bürgerschaft anzusprechen und so eine öffentliche Diskussion über das Museum zu initiieren, ausgehend davon, dass die Politiker nicht ausreichend informiert waren, denn sonst hätte solch ein Projekt nicht ohne Gegenstimmen gebilligt werden können. Sie haben sicher über Ihre Fraktion schon von der Iniotiative gehört.

Aber es ist nie zu spät, eine falsche Entscheidung, vielleicht noch einmal rückgängig zu machen.

In meinem Beruf ist es üblich, dass man sich vor einer Projektbeteiligung informiert, begutachtet, abwägt. Deshalb ist es sehr verwunderlich, dass bei solch einem milionenschweren Projekt kein Gutachten vorlag, keine unabhängigen Gremien im Vorfeld beteiligt waren und kein Konzept diskutiert wurde. Und man kann nicht behaupten, dass es keine Möglichkeit gab, sich vorab zu informieren. Denn sowohl die Informationsbroschüre "Tamm-Tamm. Eine Anregung zur öffentlichen Diskussion über das Tamm-Museum" als auch die bestehende Sammlung in der Elbchaussee geben einen Einblick auf das, was in einem zukünftigen Museum auf den Besucher zukommt.

Außerdem betrachte ich mit Sorge die inhaltlichwe Ausgestaltung des zukünftigen Museums, die zum einen der angeblichen Weltoffenheit der Stadt Hamburg eher Schaden zufügen wird. Zum anderen missachtet die geplante Ausstellung das Prinzip der Ausgewogenheit von Informationen. Die miltaristische und nationalistische Ausrichtung der Sammlung von Peter Tamm fehlt u.a. eine sozialgeschichtliche Perpektive, eine kritische Auseinandersetzung mit der kriegerischen Rolle der Marine. Die Auswahl der Exponate lässt eher auf eine kriegs- und gewaltverherrlichende Zusammenstellung von Macht schließen.

Soweit einige Anmerkungen meinerseits mit dem Ziel mit Ihnen in eine öffentliche Diskussion über das geplante Museum zu treten. Gerne würde ich mit Ihnen eine persönliches Gespräch darüber führen und einen Gesprächstermin mit Ihnen vereinbaren. Sie können mich unter o.a. Telefonnummer oder per e-mail erreichen.

In der Hoffnung bald von Ihnen zu hören, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen,

Andrea Hantscher

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