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Kunze, Anton |
DAS TREFFEN am 12.10.2005 mit Katja Husen (GAL)
Die GAL-Abgeordnete Katja Husen besuchte mit mir die laufende Schau des Ausstellungsraums 'hafen+rand'. Über das lockere Gespräch im herbstsonnigen Garten um Kunst und lokale Kulturpolitik näherten wir uns schnell dem Thema Tamm. Katja Husen meinte, dass ihr die Kritik am Museum bekannt sei und sie auch schon die Broschüre gelesen hätte. Also verschenkte ich "ihr" Exemplar am nächsten Tag an einen Spaziergänger in der HafenCity. Wir besprachen die Entscheidungsfindungs- und Informationskultur in den Fraktionen der Hamburger Bürgerschaft und den momentanen Stand der Lage in der GAL-Fraktion. Katja Husen machte einen sehr aufgeschlossenen Eindruck, ließ nichtzuletzt aber doch erkennen, dass der einzelne Bürgerschaftsabgeordnete (und im Besonderen die der Oppositionsfraktionen) faktisch unbedeutend im momentanen Entscheidungsprozess ist. Mit der Gegenfrage nach der eigenen Verantwortung auch bei Unbedeutsamkeit zwischen Enthaltung und Gegenstimme zu unterscheiden, ging es schnell in einen Diskurs um Feierabendparlamente, Gruppenentscheidungen etc. über... Sie selbst sei nicht beteiligt gewesen, was ja schon wusste. Um es nicht zu allgemien werden zu lassen, haben wir über die Ansatzpunkte gesprochen, die sie als MdHB sieht, um Einfluss nehmen zu können bzw. den Stopp des Museums zu erwirken. Hier ging es nicht nur um Punkte, wie der mögliche Einspruch durch Frau v. Welck bei Vorstellung des Konzeptes oder die Möglichkeit eines Stopps nachdem erkenntlich wird, dass die Betriebskosten doch dem Stadthaushalt zu Lasten fallen. Zu letzterem Punkt meint Katja Husen ähnlich unserer Überzeugung, dass davon auszugehen ist, dass die CDU-Fraktion hier durchwinken wird und sich keiner an dieses KO-Kriterium erinnern wird. Ganz schön fatalistisch.. Ähnlich auch die gefühlte Temperatur Ihrer Äusserungen zum Museumsprojekt.. d.h. warten bis es knallt, dass internationale Kritik einläuft? - Ja, mehr geht eh nicht, wenn mans auf die Verhinderung begrenzt hält. Sinngemäß. Meine Eingangsrede zur unerhörten Förderung des Museums verband sich natürlich stark mit den Finanzproblemen der offenen Kulturszene, insbes. der Ausstellungsräume und Künstlerhäuser. Wichtig war mir, diese Gelegenheit beim Schopf zu packen und eine HB-Abgeordnete näher an das heranzuführen, was uns beschäftigt.. also Kunst gucken.. Lokalitäten zeigen.. Mit der GAL-Abgeordneten ging es dann noch zu einem kleinen Spaziergang über den Kiez zur Galerie des Linda e.V., um ihr ein weiteres interessantes Projekt vorzustellen und nichtzuletzt meine Biotüte abzuholen (http://chezlinda.de/tour_stefan.html) .. und Katja Husen wurde Kunde vom Biobauern des Linda e.V. Interessant in diesem Zuge war die Anregung meines Paten"kindes" aus den gesammelten Tamm-Tamm-Daten über die Abgeordneten, eine Einladungsdatenbank zu bauen, damit man zu Veranstaltungen dezidiert Abgeordnete einladen kann. Pauschale Einladungen an gesamte Fraktionen landen im Papierkorb.. personalisierte Schreiben mit Keyfeature (ich vermute, nicht nur ich habe das ein oder andere private Wort in meinem Gespräch erfahren) haben da schon bessere Chancen. Den Kontakt zu Katja Husen werde ich aufrecht erhalten und sie hat trotz bundespolitischem Engagements in Berlin daran glaubhaft Interesse angemeldet.
Referentin am 4.10.2005
Sehr geehrter Herr Kunze, das schleunige Zustellen der Postadresse war leider nicht möglich, da ich letzte Woche nur Mo und Di im Büro war. Post an Katja Husen geht am einfachsten und am schnellsten an untenstehende Adresse, adressiert mit ihrem Namen. Für einen Besuch von Katja Husen in den Austellungsräumen von hafen&rand und weiteren unabhängigen Kunstprojekte in St. Pauli schlage ich folgende Termine vor: Mi, den 12. 10. in der Zeit zwischen 15 und 19 Uhr Do, den 13 10. in der Zeit zwischen 14 und 18 Uhr. Die anderen Tage der Woche ist Katja Husen in Berlin. Viele Grüße Ulrike Jaenicke *************************** Ulrike Jaenicke Referentin für Gesundheits- und Drogenpolitik
Rückantwort 27.09.2005
Sehr geehrte Frau Jaenicke, besten Dank fuer Ihre Antwort und Ihr Angebot. Nun, nicht ohne die Bemerkung, dass bei "kritischer Begleitung" eine fraktionsweite Enthaltung der GAL bei Wissen* um das Abstimmungsverhalten der anderen Fraktionen(die diese Form der Begleitung nicht postulieren) etwas halbherzig erscheint, fallen zu lassen, bin ich sehr erfreut, dass Katja Husen an einem Gespraech interessiert ist. Ich wuerde sie gerne direkt in den Ausstellungsraum hafen+rand und vllt bei schoenem Wetter(und evtl. guenstiger Zeit) zu einem kleinen Spaziergang durch einige weitere unabhaengige Kunstprojekte/Galerien hier auf St.Pauli einladen. Koennten wir einen Termin in der Zeit vom 9.-16.10. avisieren? Im Urlaub findet man mal Zeit etwas mehr zu lesen, als der Alltag ermöglicht. Dieser Gedanke liegt meinem Angebot zu Grunde, auf eine persoenliche Uebergabe der besagten Info-Broschuere zugunsten der Moeglichkeit fuer Frau Husen, das Heft in ihrer Erholungspause zu lesen, zu verzichten und es ihr samt Genesungswünschen auf dem Postweg schleunigst zukommen zu lassen. Ich bitte Sie herzlichst, mir entsprechende Postadresse mitzuteilen und bedanke mich erneut - diesmal im Voraus. Mit den besten Gruessen, Anton C. Kunze
Erstantwort von Referentin 25.09.2005
Sehr geehrter Herr Kunze, die Entstehung des Tam-Museum wird von der gesamten GAL-Fraktion kritisch begleitet und diskutiert. Durch unseren fachpolitischen Sprecher Dr. Wilfried Maier und seine Referentin Iris Dombrowski sind wir als Abgeordnete und ReferentInnen der GAL über die Vorgänge bestens informiert und fühlen uns gut vertreten. Insofern besteht für Katja Husen nicht so sehr ein Interesse an dem geplanten Marinemuseum in der Hafencity. Als St. Paulianerin ist sie eher interessiert an Kunststätten und Projekten von Hafen + Rand und an dem, was künstlerisch in St. Pauli passiert. Katja Husen würde sich gerne mit Ihnen treffen, um über das breite künsterische Spekturm in St. Pauli mehr zu erfahren. Sollten Sie unter dieser Gegebenheit weiterhin Interesse an einem Gesprächstermin mit Katja Husen haben, würde ich gerne mit Ihnen gemeinsam einen Termin für ein Treffen vereinbaren. Zur Zeit ist Katja Husen krank, anschließend wird sie für einige Tage Urlaub machen. Ein Termin käme somit erst nach Ihrer Rückreise aus Berlin zustande. Mit freundlichen Grüßen Ulrike Jaenicke *************************** Ulrike Jaenicke Referentin für Gesundheits- und Drogenpolitik GAL Bürgerschaftsfraktion Hamburg
Erstanschreiben 16.09.2005
Hallo Frau Husen, mein Name ist Anton C. Kunze und ich betreibe den Ausstellungsraum hafen+rand auf St.Pauli. Ich wende mich an Sie im Rahmen der Aktion "KünstlerInnen informieren PolitikerInnen", um mit Ihnen ins Gespräch über das geplante Marinemuseum in der Hafencity zu kommen. Mir ist bewusst, dass Sie erst mit der Neubesetzung der Bürgerschaft Anfang des Jahres 2004 in die politische Verantwortung als Mitglied der Hamburger Bürgerschaft eingetreten sind und die Entscheidungsfindung der Mittelvergabe durch Abstimmung für dieses Projekt noch vor dem Wechsel im Februar 2004 stattfand. Die Zusage, aus einem jedes Jahr schwer umkämpften Haushalt 30 Mio Euro für ein einziges Projekt im Kulturbereich einer Stiftung zur Verfügung zu stellen, deren Entscheidungsstruktur der Schiffsführung nachempfunden ist, bei der der Kapitän ohne Vetorecht der Restmannschaft waltet, ist fuer sich genommen natürlich schon skandalös. Jedoch soll es uns um die Zukunft gehen und die Chancen der Gegenwart, um die Gefahren, die dieses Projekt mitsichbringt, wenn die Realisierung tatsächlich so verläuft. Um die Hintergründe etwas zu beleuchten und Sie mit Infomationen rund um die vor Ihrer Amtszeit getroffene Entscheidung, sowie die inhaltliche Debatte um das Sammelwerk des Peter Tamm zu versorgen, würde ich mich freuen, Ihnen die Infobroschüre "Tamm-Tamm" übereignen zu dürfen. Ferner lege ich Ihnen nahe, die bestehende Sammlung Peter Tamm in seinem Anwesen an der Elbchausee zu besichtigen. Es werden Führungen veranstaltet. Letztlich geht es mir jedoch ums Gespräch und wie ich auf Ihrer Internetseite las, teilen wir nicht nur den selben Jahrgang. Mir ist die angespannte Terminsituation im Wahl-/Nachwahltrubel bekannt, weshalb ich Sie bitte mir einfach einen Vorschlag zu unterbreiten. Ich halte mich bis 27.09. in Hamburg auf und fahre anschliessend fuer 10 Tage nach Berlin. Der Kunstherbst steht an und ich nehme mit dem Ausstellungsraum hafen+rand in Kooperation mit einer Münchner Kleingalerie am Berliner Kunstsalon teil. Das waere auch eine Gelegenheit sich mal ganz "off-site" zu treffen. Eine Einladung (gern auch eine weitere fuer Referenten/Partner etc.) zu dieser vom 30.09.-06.10. laufenden Kunstmesse kann ich Ihnen gern zukommenlassen. Anderenfalls bin ich auch gern bereit zu einer Bürgersprechstunde zu kommen, sollten Sie solche durchführen. In der Hoffnung recht bald von Ihnen zu hoeren, schliesse ich mit freundlichen Grüßen, Anton C. Kunze
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