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Bromma, Antje |
5.10.2005
Mein Abgeordneter, Herr Lein von der SPD-Fraktion Bergedorf hat bis jetzt nichts von sich hören lassen. Ich habe ihm am 7.9. per Post die Broschüre geschickt und folgenden Brief beigelegt.
Am 20.9. schrieb ich eine email an ihn, auf die er auch nicht geantwortet hat. Eben (5.10., 14.20 Uhr) habe ich versucht ihn anzurufen, habe aber nur Herrn Oltmann von der SPD-Fraktion Bergedorf erreicht. Herr Lein sei im Urlaub und komme nächste Woche zurück. Leider bin ich ab nächste Woche für zwei Wochen verreist. Vielleicht erwische ich ihn am Montag?! Grüße, Antje Bromma
20.9.2005
Sehr geehrter Herr Lein, haben Sie die Broschüre über die Sammlung Tamm , die ich Ihnen geschickt habe, erhalten? Kennen Sie die Sammlung? Was halten Sie davon? Bis jetzt befindet sich die Sammlung in einer Villa in der Elbchaussee 277. "Sie müssen sich das so vorstellen, als würden Sie jetzt im Wohnzimmer von Herrn Tamm stehen. Das wird in dem neuen Museum alles ganz anders präsentiert werden" sagte gestern die Dame, die eine Führung durch die Sammlung gemacht hat. Aber wie wird es präsentiert werden? Hat jemand Einfluss darauf, wie die Exponate zukünftig präsentiert werden sollen? Was halten Sie von dem in der Broschüre ( auf Seite 75ff ) veröffentlichen inhaltlichen Konzept für das neue Museum? Ich zitiere aus dem zwischen der Stadt und der Tamm-Stiftung geschlossenen Zuwendungsvertrag (§ 3 Ziffer 2): "Die Vertragsparteien stellen ausdrücklich klar, daß das alleinige Entscheidungsrecht über die Präsentation der musealen Sammlung Peter Tamm, die Auswahl der Exponate, die Gewährung und Entgegennahme von Leihgaben, die Durchführung von Ausstellungen, Vorträgen und der gesamte Betrieb des Museums allein bei der Peter Tamm Sen. Stiftung liegt." Das Zitat habe ich der "Tamm-Tamm"-Veröffentlichung entnommen. Ich stelle mir das neue Museum als eine große theatralische Inszenierung der Schiffsmodelle vor, mit vielen spektakulären Lichteffekten und wenigen Hintergrunginformationen. Sind Fachleute damit beschäftigt die Sammlung so aufzubereiten, dass dieses Museum die von Herrn Tamm gesammelten Objekte in ein kritisches, umfassendes Geschichtsbild einbettet? Darüber ist kaum etwas herauszufinden. Braucht ein privates Museum einen Bildungsauftrag? Ihre Meinung dazu interessiert mich sehr! Mit freundlichen Grüßen, Antje Bromma
7.9.2005
An Gerhard Lein Am Pool 41 21029 Hamburg Betreff: 121 Künstler/innen übernehmen Patenschaften für die 121 Abgeordneten der Hamburger Bürgerschaft Sehr geehrter Herr Lein, am 12. Februar 2004 folgte die Hamburger Bürgerschaft der Aufforderung des Senats vom Januar und stimmte der Errichtung des "internationalen Schiffahrts- und Meeresmuseum Peter Tamm, Hamburg" zu. Der Beschluss wurde ohne Gegenstimmen gefasst (die Abgeordneten der GAL enthielten sich). Für die größte maritime Privatsammlung, bestehend aus 25.000 Schiffsmodellen, Hunderten von Uniformen, Marinegemälden und anderen Exponaten, stellt die Stadt Hamburg mietfrei ein Gebäude zur Verfügung (für 99 Jahre) und verpflichtet sich darüber hinaus, 30 Millionen Euro für den Ausbau des Museums im historischen Kaispeicher B und die Aufbereitung der Sammlung zu bezahlen. Durch die Veröffentlichung einer Autorengruppe des Informationskreises Rüstungsgeschäfte in Hamburg unter dem Pseudonym Friedrich Möwe, im April 2005, ist es möglich geworden, Hintergrundinformationen zur Person Peter Tamm, zur Qualität seiner Sammlung und seinen politischen und wirtschaftlichen Verflechtungen zu bekommen. Das hat einige Künstler dazu bewegt, die Aktion "Künstler informieren Politiker - 121 Künstler/innen übernehmen Patenschaften für die 121 Abgeordneten der Hamburger Bürgerschaft" ins Leben zu rufen. Mir gefiel die Idee gut und ich habe mich als Patin gemeldet. Sie sind mir zugeteilt worden. Ich heiße Antje Bromma, bin freie bildende Künstlerin, 36 Jahre alt, lebe in Hamburg. Nun habe ich gesehen, dass Sie erst seit dem 17. März 2004 Mitglied der Bürgerschaft sind. Sie hatten also keine Möglichkeit bei dem Senatsbeschluss mit zu stimmen. Wir Künstler wollen mit dieser Aktion auf das geplante Museum aufmerksam machen, um eine öffentliche Diskussion darüber anzuregen. Ich möchte Ihnen zur Information ein Exemplar des Friedrich Möwe Heftes schenken. Ich finde es, nach allen Informationen, die ich bisher über die Sammlung erhalten habe, ganz ungeheuerlich, dass die Tammsche Sammlung künftig in der geplanten Form präsentiert werden soll. Mich würde Ihre Meinung dazu interessieren, und ob Sie es für richtig halten, dass die Bürgerschaft der Stadt Hamburg die Einrichtung dieses Museums abgesegnet hat. Ich würde mich freuen, wenn wir per email, oder auch persönlich einen Dialog beginnen. Die Ergebnisse der Patenschaften werden auf einer Website präsentiert: www.tamm-tamm.info. Mit freundlichen Grüßen, Antje Bromma
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